Umgehungsstraße Bensersiel – Sagenhaftes von einem sozialen Demokraten

Albrecht Dürer, Satyrfamilie (Ausschnitt)

Hier erfährt man Sagenhaftes zur illegalen Umgehungsstraße Bensersiel/Stadt Esens und zum geforderten Teilrückbau des Landeigentümers, in einem Leserbrief vorgetragen ausgerechnet von Axel Heinze (SPD), dem ehemaligen Ratsmitglied der Stadt Esens. In dieser Funktion war er damals auch Vorsitzender des Bau- und Umweltausschusses und, weil er für die Umgehungsstraße stimmte, damit mitverantwortlich für den teuren und von zwei Gerichten monierten Schwarzbau in einem europäischen Vogelschutzgebiet. Und jetzt kommt´s: Heinze war und ist Vorsitzender der Kreisgruppe Wittmund des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), der sich bekanntlich und eigentlich für den Artenschutz und den Erhalt von Vogellebensräumen einsetzen müsste. Statt ein illegales Bauprojekt in einem europäischen Schutzgebiet an verantwortlicher Stelle mit durchzuwinken, hätte Heinze konsequenterweise seinen „mitgliederstärksten“ Naturschutzverband auffordern müssen, gegen den Straßenbau zu klagen, hat er aber nicht. Der NABU Wittmund, dem Heinze vorsteht, hat den Bau der Straße ebenfalls unterstützt! Nun versucht Heinze aus dem mehrfach erfolgreichen Kläger gegen die Umgehungsstraße den geldgierigen Täter zu machen, der gar mit dem Teufel im Bunde stehe. Der bisher nicht entschädigte und auch zu Unrecht enteignete Landeigentümer -dazu gibt es ein weiteres Urteil-  ist in Wahrheit das Opfer dieser Polit-Willkür, nicht aber der Täter. Heinzes Absicht ist sehr durchsichtig: Der Landeigentümer soll als geldgierig an den Pranger gestellt und öffentlich niedergemacht  werden: „auf Kosten der Steuerzahler“. Heinze will Stimmung machen und von den nun kostenträchtigen Versäumnissen der Ratsmehrheit der Stadt Esens ablenken. Der Steuerzahler jedoch musste bereits für die öffentlichen Zuschüsse für den vermurksten Straßenbau von mehr als 5 Millionen Euro und die enormen Anwalts- und Gerichtskosten der Stadt von ca. 250.000 Euro aufkommen, von einer Amtshaftung redet aber niemand in Esens. Heinze hat der Bärenstadt Esens mit seinem Leserbrief einen Bärendienst erwiesen, von Unrechtsbewusstsein keine Spur! Wer solche Dreistigkeiten von sich gibt, muss mit Reaktionen rechnen, die nachfolgend nachzulesen sind:

Anzeiger für Harlingerland, Wittmund, 02. Oktober 2015:

Leserbrief

Vom Meer verschlungen Betrifft: Artikel „Kläger fordert den Rückbau der Straße“ vom 28. September.

„Was will der Mann eigentlich?“ Es gibt eine alte Sage über den Untergang des Dorfes Bense. Da hatte der Teufel seine Hand im Spiel. Er hat eine Brücke nach England gebaut und sie gleich danach wieder abgerissen. Der Artikel erinnert mich irgendwie daran: Die Umgehungsstraße soll bis zum 30. Oktober abgerissen werden. Hat da vielleicht auch der Teufel seine Hand im Spiel? Da sitzt doch jemand auf Land, dass er nie ernsthaft landwirtschaftlich genutzt hat, es wurde nur in der letzten Zeit als Gülle-Deponie missbraucht, um das Klima in Bensersiel etwas würziger zu machen. Es ist sowieso minderwertiger Boden der alten Marsch. Dann bekommt er eine funkelnagelneue Straße dazu geschenkt. Da sie ja nun offenbar ihm gehört, könnte er doch eine Zollstelle einrichten, wie das früher hier in Ostfriesland üblich war. Scheinbar ist ihm das zu mühsam. Die Stadt bietet sogar an, ihm das mühsame Bedienen eines Schlagbaumes zu ersparen und will den notwendigen Wege-Zoll aus dem Steuersäckel entrichten, aber das ist offenbar auch nicht gut genug. Was will der Mann eigentlich? Kartoffeln anbauen doch sicher nicht. Offenbar will er doch nur Geld, Geld und nochmal Geld, und das auf Kosten der Steuerzahler. Aber vielleicht hat hier doch der Teufel seine Finger im Spiel? In der Sage ging das dann so aus, dass Bense eines Tages vom Meer verschlungen wurde. Vielleicht geht das mit Bensersiel ja einmal genauso, und was macht er dann? Die Sage heißt „Das Pferdegetrappel“ von Sundermann.

Axel Heinze Esens

30. Okt. 2015: Nonnengänse, Blässgänse und Silberreiher (Ausschnitt) im EU-Vogelschutzgebiet V63, südlich der Umgehungsstraße Bensersiel. Die Nähe der Straßentrasse wird überwiegend gemieden, die Vögel rasten ca. 400 Meter von der Straße entfernt. Im Vogelschutzgebiet darf zeitweise legal auf bestimmte Gänsearten gejagt werden. Im Hintergrund ein fahrbarer Jagdansitz. Foto (C): Manfred Knake

Anzeiger für Harlingerland, 06. Okt. 2015

Ein wahrhaft teuflischer Plan Betrifft: Zum Leserbrief „Vom Meer verschlungen“ von Axel Heinze vom 2. Oktober

Welch eine faust’sche Diabolik verbirgt sich in dem Text von Axel Heinze. Er bezichtigt den rechtswidrig für die Entlastungsstraße enteigneten Grundeigentümer, ein Teufel zu sein, weil er nach seiner Darstellung eine Brückenstraße gebaut und nachher wieder abgerissen haben soll. Es ist allgemein bekannt, dass das nicht zutrifft. Nicht der Eigentümer hat die Straße gebaut, sondern Verantwortliche in der Stadtspitze von Esens im Jahre 2004 . Und dazu gehörte in erster Linie der damalige Vorsitzende des Bauausschusses Herr Heinze. Er ist nach seiner Definition also als erster zu den Teufeln zu zählen, die rechtswidrig die Straße geplant und gebaut haben und damit den nun anstehenden teuren Rückbau billigend in Kauf nehmen. Unter allen verantwortlichen Ratsherren dürfte er sogar eine führende Rolle gespielt haben, nicht nur, weil er den Bauausschuss damals leitete, sondern vor allem weil er gleichzeitig der Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) Wittmund war und ihm daher die naturschutzrechtlichen Hemmnisse, die die Stadt alle Prozesse verlieren ließ, aus erster Quelle bekannt waren. Seine Aufgabe wäre es gewesen, den Rat der Stadt Esens und seine Bürger auf die Rechtswidrigkeit der Bauplanung hinzuweisen. Hätte er diese Pflicht erfüllt, hätte die Stadt Esens nicht Millionen Euro in die Straße „versenkt“. Für die desolate Lage der Stadt Esens ist somit er an allererster Stelle verantwortlich. Und was macht Axel Heinze daraus? Er dreht den Spieß um und bezichtigt das Opfer dieser rechtswidrigen Enteignung als „Unmensch“ – wahrhaft ein teuflischer Plan.

Dr. Vera Fitsch, Moorweg

Anzeiger für Harlingerland, 06. Oktober 2015

Axel Heinze stellt die Wahrheit auf den Kopf

Betrifft: Zum Leserbrief „Vom Meer verschlungen“ von Axel Heinze vom 2. Oktober

„Was will der Mann eigentlich?“, fragte Axel Heinze. Er meinte den Grundstückseigentümer und erfolgreichen Kläger gegen die Umgehungsstraße Bensersiel, der nun nach Jahren des vergeblichen Verhandelns mit der Stadt Esens den Teilrückbau der Straße fordert. Ich gehe davon aus, dass der Grundeigentümer, der drei Urteile gegen die Rechmäßigmäßigkeit der Straße und gegen seine Enteignung erstritten hatte und damit Recht bekam, nun auch Gerechtigkeit sehen möchte, das heißt, er möchte endlich angemessen von den Verursachern entschädigt werden. Einer der Verantwortlichen ist Herr Heinze, der seinerzeit als SPD-Stadtratsmitglied und Vorsitzender des Bauausschusses der Stadt Esens die nun illegale Straße mit durchgewunken hatte. Gleichzeitig war und ist Herr Heinze der Kreisvorsitzende des Naturschutzverbandes (Nabu). In dieser Eigenschaft hätte er die Umgehungsstraße in einem europäischen Vogelschutzgebiet verhindern, seinen Landesverband zur Klage gegen dieses unsinnige Projekt auffordern müssen. Die Rechtswidrigkeit dieser Straßenplanung war ihm und den Ratsmitgliedern bekannt, im Beteiligungsverfahren hatte ich darauf bereits 2003 als Einwender hingewiesen. Auch die 200 Unterschriften aus Bensersiel gegen das Straßenprojekt wurden damals vom Rat ignoriert. Und nun brachte Herr Heinze sogar den Teufel ins Spiel, stellte die Wahrheit auf den Kopf und erklärte den Grundeigentümer zum Täter, obwohl der das Opfer der damaligen Ratsentscheidung geworden ist und bis heute nicht entschädigt wurde! Es ist auch an der Zeit, über die Amtshaftung der damals Verantwortlichen nachzudenken; die Mehrheit der damaligen Ratsmitglieder und der damalige Hauptverwaltungsbeamte haben den Steuerzahlern und der Stadt Esens das absehbare finanzielle Desaster eingebrockt, nicht aber der nun verteufelte Landeigentümer. Herr Heinze machte diesen mit übler Demagogie zum Sündenbock der skandalösen Esenser Kommunalpolitik.

Manfred Knake, Holtgast

Auch Jürgen Lohs aus Moorweg hat sich Gedanken gemacht zum sozialen Demokraten Axel Heinze, der nicht nur als Hobbyarchäologe sehr erfolgreich im Watt gräbt, dazu unteridisch in der SPD-Esens miniert und zumindest bei den ehrenwerten Lions in Esens die „Toleranz im menschlichen Zusammenleben“ befördern hilft. Dieser Leserbrief wurde nicht veröffentlicht:

Sagenseppl – Was ist eigentlich der Herr Heinze für einer?

Replik auf den Leserbrief von Axel Heinze vom 02.10.2015

Was will der Mann eigentlich?“ – Herr Heinze hat recht: Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht. Er möge dem Verfasser nachsehen, wenn er sich dieses Prinzip für kurze Zeit ebenfalls zu eigen macht. Denn es steht geschrieben im Bürgerportal des Herrn Erwin Schultz unter dem 13. August 2014 und der Überschrift Politik in Esens – Müssen wir uns Sorgen machen?:

Zur `unumgänglichen Entlastungsstraße` propagiert Nabu-Genosse Axel Heinze:`Nur der Streit um spekulative Privatinteressen hat den Bau so lange verzögert`.

So nimmt er ihn wahr, den höchstrichterlich attestierten multiplen Rechtsbruch, wenn jemand die Einhaltung der Gesetze beansprucht. Was unterscheidet den Herrn Heinze von dem Täter, der dem Prügelopfer aus der Meute heraus noch mal vor den Kopf tritt? Vielleicht dies:  Der Herr Heinze ist Sozial­demokrat in Esens und gilt in seiner Bezugsgruppe als gelahrter Mann – und unter seriösen Naturschützern als Karikatur.

Ja, so steht es daselbst geschrieben. Und wie klingt die Selbstwahrnehmung des Axel Heinze, Jumelage- und PR-Beauftragter im Lions-Club Esens Nordsee,

„[…] der in freundschaftlicher Verbundenheit bereit [ist], sich den Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken. Lions-Mitglieder verpflichten sich der Toleranz im menschlichen Zusammenleben und wollen insbesondere der Gemeinschaft dienen. Ich werde (…) fördern und so beachten, dass ich mit Recht in dem Ruf stehe, etwas geleistet zu haben. Ich will dabei erfolgreich sein und mich um den mir zustehenden angemessenen Gewinn bemühen. Dieses Ziel werde ich jedoch nicht zu Lasten meiner Selbstachtung durch Wahrnehmen eines unlauteren Vorteils oder fragwürdiger Handlungen anstreben.

Ich werde um des eigenen Vorteils willen nicht die Existenz eines anderen gefährden.

Wann immer ein Zweifel an der Korrektheit und moralischen Integrität meiner Einstellung oder meines Verhaltens gegenüber meinen Mitmenschen entsteht, werde ich mich selbstkritisch prüfen.

Ich werde meinen Mitmenschen helfen, indem ich den Unglücklichen mit Trost, den Schwachen mit Tatkraft und den Bedürftigen mit meinen wirtschaftlichen Mitteln beistehe. Ich werde behutsam sein mit meiner Kritik und freigebig mit meinem Lob, ich will mich bemühen, aufzubauen und nicht zu verletzen.”

Ja, so steht es daselbst geschrieben im Lions-Ehrenkodex. Legenden zwischen Dichtung und Wahrheit – Was lehrt uns das? Jede Sage hat einen harten Kern im weichen Keks, den es zu erspüren gilt.

Die Sage des Herrn Heinze aber geht noch weiter. Der Teufel konnte besänftigt werden; er stellte eine Forderung, die die Einwohner erfüllten: Sie pflockten einen Dorfschullehrer bei Ebbe im Watt an, verzichteten also symbolisch auf Erkenntnisbildung, blieben dumm und wurden fürderhin unterhalten bei Märchenschatz und Sagenperlen, Hetzblüte und Propagandawurz.

Jürgen Lohs, Moorweg

Zur tatsächlichen Sage vom Teufel und dem versunkenen Ort Bense, nach dem Axel Heinze im Wattenmeer schon gegraben hat, geht es hier: Sundermann, Pferdegetrappel

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Eine Antwort zu Umgehungsstraße Bensersiel – Sagenhaftes von einem sozialen Demokraten

  1. Jürgen Lohs sagt:

    C + M + B
    Anzeiger für Harlingerland, 04. Januar 2016

    „Pastor Terhorst erklärte eher scherzhaft, dass der Segen des Verwaltungsgebäudes auch zu einer Lösung im Erhalt der kommunalen Entlastungsstraße beitragen möge.“ –
    Wenn schon der Geschädigte, erfolgreiche Kläger und nun rechtmäßige Eigentümer der Straße die Attribute des Teufels öffentlich und schamlos zugeschrieben kriegt, dann, ja dann … darf auch der Mann Gottes nicht fehlen, der den Rechtsbruch und Unrechtszustand zum Gotteswerk erklärt, dessen „Erhalt“ des Segens bedürfe.

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