Darf der das?

Das Ende einer Linde… Foto (C): Manfred Knake

Darf der Knake das, einfach so eine alte Linde vor dem Giebel seines ebenfalls alten Hauses fällen lassen? Ja, er darf. Diese Linde wurde mit zwei anderen vor über hundert Jahren zur Entwässerung des Bodens dicht vor dem Haus gepflanzt, so machte man das damals. Alle paar Jahre wurden die Köpfe ausgelichtet. Bei den Stürmen im Januar fing der Baum bedenklich an zu schwanken, nur zwei Meter vom Giebel entfernt, die Standfestigkeit war dahin, der Giebel gefährdet.

Der kopfschwere Baum fällt präzise in die richtige Richtung. Foto (C): Manfred Knake

Erst als der Baum gefällt auf dem Boden lag, war das Ausmaß der fortgeschrittenen Ausfaulung zu erkennen; in absehbarer Zukunft wäre der Baum auf den Giebel gestürzt. Die Nachbarlinde sieht ebenfalls marode aus, sie soll noch untersucht werden und fällt dann vielleicht auch; schade, aber nicht zu vermeiden. Bäume in Hausgärten dürfen das ganze Jahr über gefällt werden, wenn nicht gerade Vögel in ihnen brüten oder Höhlen für Fledermäuse vorhanden sind, dann nennt man sie „Habitatbäume“. In diesem Falle sollte man die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises zu Rate ziehen. Anders sieht es mit Wallhecken, Bäumen oder Baum- oder Heckenstreifen außerhalb von Wäldern oder Gärten aus. Die dürfen nur von Anfang Oktober bis Ende Februar zurückgeschnitten oder „auf den Stock“ gesetzt werden; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen. So steht es im Bundesnaturschutzgesetz. Das Roden ohne vernünftigen Grund ist nicht zulässig.

P.S.: Die gefällte Linde rief sogar unseren Neu-Bürgermeister Gerhard Frerichs auf den Plan. Am 20. Februar um kurz nach 14.00 Uhr stoppte sein Auto vor unserem Haus. Die Scheibe ging herunter, eine Kamera wurde aus dem Fenster geschoben und der Baum fotografiert. Immerhin, er kümmert sich. Am nächsten Tag rief der Chefredakteur der hiesigen Tageszeitung „Anzeiger für Harlingerland“ hier an und fragte, ob es zuträfe, dass ich einen Baum gefällt und daraus Brennholz machen wolle. Das bestätigte ich. Aus einer Skandalmeldung wurde aber nichts, da ich ihm versicherte, dass der Baum marode gewesen sei und daher fallen musste. Bürgermeister Frerichs ist nicht nur Bürgermeister von Holtgast, sondern auch freier Mitarbeiter der Zeitung. Die Wege sind offensichtlich kurz, um „dem Knake“ versuchsweise ans Bein zu pinkeln. Gerhard Frerichs wurde auf dieser WebSeite schon mehrfach „lobend“ erwähnt…

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