Verkehrssicherheit in Holtgast: die kommunalen Verschlimmbesserer

Kreuzungsbereich Brandshoff-Schulstraße-Feldweg, Zone 30, Schulstraße links einmündend, Feldweg hinten rechts

Die Kreuzung Schulstraße-Brandshoff-Feldweg hat es in sich: Wer von der Schulstraße (die heißt bekanntlich so, weil dort die Grundschule mit vielen Schulkindern steht) in den Brandshoff einbiegt, macht dies im „Blindflug“. Man sieht nicht, was von links kommt, und die von links kommen und keine Vorfahrt haben, fahren häufig sehr schnell in den Kreuzungsbereich ein, zwei Straßenschwellen liegen viel zu weit von der eigentlichen Kreuzung entfernt. Auch vom Feldweg wird nicht selten abenteuerlich schnell in die Kreuzung eingefahren, unter der Missachtung der Vorfahrtsregeln. Die vorgeschriebenen 30km/h (Zone 30) werden oft ignoriert. Die Fahrzeuge, die von der Westseite des Brandshoff in die Schulstraße einfahren, schneiden in der Regel (!) die Kurve und fahren auf der falschen Straßenseite wie die Geisterfahrer – oft auch mit hoher Geschwindigkeit – in die Straße hinein. Für Verkehrsteilnehmer, auch ungeübte Schulkinder auf ihren Fahrrädern, die auf der richtigen Seite entgegenkommen, wird es dann eng, und vor allem lebensgefährlich.

Tägliche Raserei und Regelverletzungen in „Zone 30“

Nov. 2007: polizeiliche Auswertung der Geschwindigkeit vor der Kurve „rechts vor links“, Brandshoff/Schulstraße. Die Schnellsten fuhren 74 statt 30! In den Köpfen der Ratsmitglieder hat das nichts bewegt.

Die vor einigen Jahren mit einer großen digitalen Anzeigetafel der Polizei festgestellten Geschwindigkeitsübertretungen, die nur gemessen, nicht geahndet wurden, sprechen eine deutliche Sprache: Die schnellsten Autofahrer (oder die Autofahrerinnen) rasten mit 74 km/h durch den unübersichtlichen Kreuzungsbereich, ohne auf den vorfahrtsberechtigten Verkehr aus der Schulstraße zu achten, trotz des Hinweises auf der Tafel. Wie schnell fahren die eigentlich ohne mahnende Hinweistafel?

Später wurden im Kreuzungsbereich hässliche, in der Nachbarstadt Esens entsorgte Betonkübel, aufgestellt, die die Durchfahrt optisch verkleinern sollten, weiter gerast wurde trotzdem.

Enttäuschte Hoffnungen

Beginn der Bauarbeiten im August 2013

Hoffnung kam auf, als in diesem Jahr Bauarbeiten im Kreuzungsbereich begannen. Nur: Auch diesmal wurde nichts dafür getan, um die Geschwindigkeit des Verkehrs zu verlangsamen, also die Verkehrssicherheit zu verbessern. Die unschönen Betonkübel verschwanden zwar wieder, dafür wurde der unübersichtlich Kurvenbereich, auf dem vorher eine weiße Fahrbahnmarkierung den Straßenverlauf markierte, mit nicht ungefährlichen Bordsteinen weiter eingeengt, der Begegnungsverkehr kann nun nicht mehr ausweichen. Der viel zu weite Trichter der Einmündung in die Schulstraße dagegen wurde nur unwesentlich mit Bordsteinen verengt, nach wie vor kann man hier mit großer Geschwindigkeit die Kurve schneiden. Durch die neuen Bordsteine wurde zudem die Oberflächenentwässerung der Straße verschlechtert. Verbessert wurde nichts, nur noch gefährlicher verschlimmbessert.

Fazit: Diese „Verkehrsberuhigung“ ist gar keine, es wird weiter „rechts vor links“ mit nach wie vor viel zu hohen Geschwindigkeiten ignoriert, das Kurvenschneiden wurde nicht unterbunden. Das Ziel, den Verkehr zu verlangsamen, wurde nicht erreicht, dafür wurde der Kreuzungsbereich jetzt noch gefährlicher: rausgeworfene Steuergelder!

Alle Anregungen abgelehnt

Einmündung Brandshoff in die Schulstraße: Hier wird in der Regel die Kurve geschnitten. Der weite Einmündungstrichter lädt dazu ein. Die von vorne kommenden Verkehrsteilnehmer leben gefährlich. Früher stand hier ein Betonkübel. Während der Bauarbeiten wurden die anderen Kübel hier geparkt.

Jetzt wird es richtig eng in der unübersichtlichen Kurve

Am Tag, als die Baustellen-Warnbaken entfernt wurden: Schon ist einer vom Pad ab….Hier fehlt ein Begrenzungspfahl. Wenn hier ein Zweiradfahrer zu Fall kommt, wird es eng für den Bürgermeister.

Alle Anregungen zur besseren Verkehrssicherheit und der Reduzierung der Geschwindigkeit, auch 2012 von Eltern der Schulkinder dem Bürgermeister Enno Ihnen schriftlich vorgetragen, wurden vom Rat bzw. vom Bürgermeister ignoriert und abgelehnt. Dazu gehörte der Vorschlag von Schwellen (Aufpflasterungen) direkt vor und hinter der Schule – beim Bürgermeister, der in der Schulstraße wohnt, gibt es eine wirksame Aufpflasterung – oder das Aufmalen von „30“ auf die Straßenoberfläche zur Erinnerung an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Nur an vier Einfahrtsbereichen im südlichen Ortsgebiet stehen „Zone 30“-Schilder, kilometerweit voneinander entfernt. Das wurde mit der Begründung abgelehnt, die Spezialfarbe sei zu teuer. Auch die Einfahrt in den Kreuzungsbereich ist nur mit Schwellen sicherer zu machen, aber das unterblieb bei der Umbaumaßnahme. Noch nicht einmal der Vorschlag, in die Einmündung Brandshoff/ Schulstraße eine weiße Mittellinie zur Orientierung und zur Verhinderung des Kurvenschneidens  aufzubringen, wurde aufgegriffen. Der zusätzliche Vorschlag der Eltern, seit mehr als 10 Jahren immer wieder vorgetragen, die Geschwindigkeit auf der durch Holtgast führenden Landesstraße L6 auf 50km/h statt auf derzeit 70km/h zu beschränken, damit die Schulkinder sicherer über die Straße gelangten, wurde abgelehnt. Dafür sei die Straßenverkehrsbehörde in Aurich zuständig. und die weigere sich.

Einfahrt in die Schulstraße auf der falschen Seite: Kurvenschneider muss ausweichen und stark bremsen

Wieder ein Geisterfahrer: auf der falschen Seite mit Tempo in die Schulstraße

Einem Kurvenschneider ausgewichen, nicht zum ersten Mal an dieser Stelle

Kein Ortsschild: „fehlende Tiefenbebauung“

In ganz Holtgast steht kein gelbes Ortsschild „geschlossenen Ortschaft“! Zunächst war es die angeblich fehlende „Tiefenbebauung“ links und rechts der Straße, die das verbiete, später wurde von Bürgermeister Ihnen auf eine erneute Anfrage das „Argument“ nachgeschoben, „die Flüssigkeit des Verkehrs“ müsse gewährleistet bleiben. Der Gipfel seiner Antwort war, dass die anfragende Einwohnerin aufgefordert wurde, sich selber beim Straßenbauamt um eine Geschwindigkeitsreduzierung zu bemühen. Der Bürgermeister hatte offenbar „vergessen“, dass die Verkehrssicherungspflicht eigentlich die Aufgabe der Gemeinde, aber nicht die der Einwohner ist. In anderen Ortschaften des Landkreises Wittmund, die an Landesstraßen liegen, gibt es örtlich eine wesentlich geringere Tiefenbebauung als in Holtgast, dennoch gibt es dort gelbe Ortsschilder mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50km/h; nur in Holtgast ist das ein Problem.

Schildbürgerstreich: Schild „10km/h“ vor der Schule

August 2013: weitgehend nutzlose Schilder statt baulicher Maßnahmen. Schildbürger im Gemeinderat?

Als dann ein Kind einen – glücklicherweise glimpflichen – Unfall vor der Holtgaster Grundschule hatte, reagierte die Gemeinde sofort: Vor und hinter der Schule wurden Schilder mit der Geschwindigkeitsbegrenzung „10km/h“ aufgestellt und eine weiße Fahrbahnmarkierung vor dem Schuleingang aufgebracht, um dort das Parken zu verhindern. Das war´s dann aber auch. An die gebotenen 10km/h hält sich kaum jemand, ist ja auch schwer mit einem Auto. Wer hier aber nur mit 41km/h erwischt wird, riskiert eine Geldstrafe und den Verlust des Führerscheins für einen Monat. Einen Fußweg gibt es in der Schulstraße nicht.

Eine Gemeinde, die von einem fakten- und beratungsresistenten Bürgermeister geleitet wird, bräuchte eigentlich eine verantwortungsbewusste Ratsmehrheit, die ihm sagt, wie andere Gemeinden im Umfeld von Holtgast ihre Verkehrssicherheit verbessern. Aber diese Ratsmehrheit gibt es leider nicht. Mit Gleichgültigkeit oder Trägheit (oder beidem) ist kein Staat zu machen, auch nicht in einer kleinen Gemeinde. Schilder sind lediglich das betriebswirtschaftlich Notwendigste, weil das Kostengünstigste, mit denen sich die Gemeinde lediglich absichert. Nur mit tatsächlicher Verkehrssicherheit und der Verkehrssicherungspflicht hat das wenig zu tun.

Schade, dass nicht mehr Einwohnerinnen und Einwohner die Ratssitzungen besuchen, die erinnern in Teilen an die NDR-Dorfsatire „Büttenwarder“!

Auszug aus dem Schulweglexikon der Gesetzlichen Unfallversicherung

S.9 […] Sichere Schulwege lassen sich u. a. über geeignete bauliche Maßnahmen erreichen. Zur Verfügung steht ein umfangreiches Instrumentarium bewährter Maßnahmen, das von kleinen Veränderungen (z. B. Mittelinseln, Aufpflasterungen) bis zum aufwendigen Umbau von z. B. Kreuzungen reicht. Ihre Wirkung ist in der Praxis erwiesen und mit geringen Unterhaltskosten verbunden. […] In vielen Fällen können Beschilderungen nur eine Sofortmaßnahme sein, die durch bauliche Maßnahmen ergänzt oder ersetzt werden müssen (Verkehrssicherungspflicht Zuständigkeiten). Bauliche Maßnahmen ergeben sich oft aus Schulwegplänen, in denen u. a. auf Defizite des Straßenraums hingewiesen wird.[…]

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4 Antworten zu Verkehrssicherheit in Holtgast: die kommunalen Verschlimmbesserer

  1. GFH sagt:

    Wehrter MK,
    als einer der langjährig doofen, ignorierenden, … Schildbürgerstreichverursacher im Gemeinderat Holtgast, biete ich Ihnen an, bei der kommenden Kommunalwahl (ca. Oktober 2016) für den Rat der Gemeinde zu kandidieren, um endlich Niveau und Nachhaltigkeit in diesen „Laden“ zu bringen. Gerne unterstütze ich auch die Alternativlösung, einen eigenen Wahlvorschlag zu erstellen, der als „MK-Liste“ sicherlich viele Befürwortet finden wird. Ich bin mir sicher, dass Sie sich dann „richtig und vollkommen“ für unsere Gemeinde einsetzen werden.
    GFH

    • MK sagt:

      Moin Herr Frerichs,

      schön, das Sie als Ratsherr der Gemeinde meine Holtgast-Seite gefunden haben. Gerne nehme ich Ihre Ausführungen zum Anlass, darauf zu antworten. In diesem Beitrag geht es um die Verkehrsberuhigung im Kreuzungsbereich Brandshoff/Schulstraße, nicht um meine Kandidatur für den Gemeinderat. Ich gehe davon aus, dass man sich auch für Gemeindebelange einsetzen kann, ohne Ratsmitglied zu sein. Im Übrigen habe ich meine staatsbürgerliche Pflicht schon erfüllt und wurde in den Achtzigern für fünf Jahre in den Rat der Samtgemeinde Esens gewählt. Und ich muss auch kein Huhn im Hühnerstall sein, um Windeier zu erkennen…
      Zur Sache: Schon vor mehr als zwanzig Jahren hat eine kleine Gruppe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Holtgast in einer „Interessengemeinschaft“ versucht, die Verkehrssituation im Gemeindegebiet durch Vorschläge zu verbessern, mit geringem Erfolg, dann muss das wohl am Rat der Gemeinde liegen. Kleine Erfolge konnten erzielt werden: So wurden z.B. durch unsere Vorschläge auf der Landesstraße 6 Richtung Westerholt im Übergangsbereich Brandshoff-Loogstraße eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h erreicht, um das Überqueren der Straße sicherer zu machen. Hier wurden vorher mehrere Kinder angefahren und verletzt; da kam nichts vom Rat.

      Sie selbst, Herr Frerichs, haben vor vielen Jahren als Ratsherr bei mir am Küchentisch gesessen und Pläne zur Verkehrsberuhigung mitgebracht. Danach sollte der enge Bereich im Kreuzungsbereich Brandshoff – Schulstraße – Feldweg zu einem Kreisverkehr (!) mit einem Baum (!) in der Mitte umgebaut werden. Die Rede war damals auch von einer Einbahnstraßenregelung für die Schulstraße, guter Vorschlag, aber nie umgesetzt. Vom „Kreisverkehr“ hatte ich abgeraten, weil das zwar schön aussehen kann, aber letztlich viel zu eng geworden wäre, vor allem für die Müllabfuhr. Wenn Sie meinen vorstehenden Beitrag aufmerksam gelesen haben, werden Sie doch unschwer erkennen können, wo die Problem in diesem Kreuzungsbereich liegen. Allein schon mit wenigen weißen Pinselstrichen könnte man Fahrbahnmarkierungen aufbringen, um das Kurvenschneiden zu begrenzen, man könnte zur Erinnerung mit weißer Farbe „30“ auf die Fahrbahndecke des Brandshoff, der Schulstraße und des Feldwegs malen, um die oft viel zu schnellen Fahrer und Fahrerinnen an die hier gebotenen Geschwindigkeitsbegrenzung zu erinnern. Stattdessen wurde die Straße ausgerechnet in einer unübersichtlichen Kurve noch weiter verengt, das ist in der Tat ein Schildbürgerstreich! Der Gipfel der Unverfrorenheit ist, dass jetzt in der Gemeinde gestreut wird, ich habe diese Baumaßnahme ja so gewollt und man mir den Schwarzen Peter für diese missglückte „Verkehrsberuhigung“ zuschieben will.

      In den vergangenen Jahrzehnten hat es mehrere Ortstermine mit der Polizei wegen der Kreuzung gegeben, das Problem wurde durchaus gesehen, ein Polizist sprach von einem „Blindflug“ beim Einbiegen von der Schulstraße in den Brandshoff. Nur, die Polizei könne nicht tätig werden, das müsse die Gemeinde regeln.Es werden aber meistens Gründe gesucht, NICHTS unternehmen zu müssen, könnte wohl Geld kosten. Konkrete Vorschläge einer Klassenelternschaft der Grundschule, die Geschwindigkeit in der Schulstraße durch bauliche Maßnahmen an der Schule zu reduzieren, wurden ignoriert, stattdessen wurde ein völlig wirkungsloses Schild mit der Geschwindigkeitsbeschränkung „10“ aufgestellt. Seit mehr als zehn Jahren versuchten z.B. betroffene Eltern, eine Ampelanlage an der L6 in Höhe Tannenweg zu bekommen, die den Schulweg sicherer machen soll. Nach mehr als zehn Jahren wurde nun vom Rat endlich nach massiven Vorstößen eines Vaters, der als Zuhörer auf einer Ratssitzung nachwies, dass der Bügermeister die Kosten viel zu hoch angesetzt hatte, eine Bedarfsampel in Aussicht gestellt. Nach wie vor darf hier aber „70“ gefahren werden. Vorschläge, hier eine geschlossene Ortschaft mit „50“ einzurichten, wurden vom Bürgermeister mit wechselnden Argumenten abgebügelt: Es fehle die „Tiefenbebauung“ in Holtgast, oder die „Flüssigkeit des Verkehrs“ müsse erhalten bleiben. Auch in Fulkum, in Ochtersum an der L6 oder in Abens an der L10 gibt es ein gelbes Ortsschild, auch dort gibt es kaum Tiefenbebauung und auch dort staut sich nicht der Verkehr wegen eines Ortsschildes, warum ist das nicht in Holtgast möglich? Von Bürgermeister Ihnen wurde dann meiner Frau empfohlen, sich doch selbst um die Geschwindigkeitsbegrenzung an der L6 bei den Behörden zu kümmern, geht´s noch? Das ist Aufgabe eines gewählten Ratsgremiums. Man darf als als Wahlbürger durchaus den Eindruck haben, in Holtgast stehen mehr die stimmenbringenden Feuerwehrfeste, Plattdeutschdöntjes oder andere Volksbelustigungen mit Bürgermeisterauftritten im Vordergrund als die verantwortungsvollere Verkehrssicherungspflicht. Weist man deutlich auf die Missstände hin, reagiert man als „erwählter“ Ratsherr beleidigt, siehe oben, Herr Frerichs!
      Und abschließend ganz nebenbei: Ich habe 37 Jahre lang u.a. Verkehrserziehung unterrichtet,oft in Zusammenarbeit mit der Polizei; ich weiß also, wovon ich schreibe.

  2. GFH sagt:

    Herr Knake,
    als „beleidigter Erwählter“ lege ich Wert darauf, nur ein einziges Mal bei Ihnen gewesen zu sein. Es ging damals nicht um eine Verkehrssicherheitsmaßnahme, sondern darum, den Urheber einer anonymen Anzeige ausfindig machen zu wollen – und in Ihnen auch diesen „Anzeiger“ gefunden habe.

    • MK sagt:

      Moin Herr Frerichs,

      dem, dass Sie „nur ein einziges Mal“ bei mir gewesen sind, will ich gar nicht widersprechen. Sie haben mir jedenfalls bei einem Besuch vor über zwanzig Jahren die Pläne für die „Verkehrsberuhigung“ gezeigt: ein Kreisverkehr im Kreuzungsbereich Brandshoff/Feldweg/Schulstraße mit einem Baum in der Mitte, sowie eine Einbahnstraßenregelung für die Schulstraße. Das habe ich mir ja nicht aus den Fingern gesogen. Damals werden wir auch die „Anzeige“ besprochen haben, die keinesfalls von mir anonym bei der Staatsanwaltschaft Aurich erstattet wurde. Sie hatten die Polizei im Haus, und darüber waren Sie erbost: Ob ich wolle dass Sie Ihren Job verlieren, war Ihre Ansage. Das hatte aber mit der Verkehrsberuhigung überhaupt nichts zu tun, bei der Anzeige ging es um die Entstehungsgeschichte des Windparks Utgast. Ich habe die Unterzeichner der „Vereinbarung“ der Ratsspitzen der Gemeinde Holtgast (Markus Tacke, Gerhard Frerichs, Gerd Freese als Bürgermeister) mit der Herstellerfirma Tacke (heute General Electric, GE) wegen Korruptionsverdacht und Vorteilsnahme angezeigt, die Vereinbarung fand ich damals in meinem Briefkasten, die wurde anonym bei mir eingeworfen, sie ist hier nachlesbar: .pdf Vereinbarung Tacke-Holtgast, 26. Mai 1994

      Der Kernsatz lautete: „Die politische Gemeinde Holtgast verpflichtet sich, alles zu tun, dass die 47 Windenergieanlagen behörlich genehmigt werden“, gegen eine vereinbarte Zahlung als „Ausgleich von infrastrukturellen Belastungen“. Ganz nebenbei wurde damals eine alte Mülldeponie unter dem neuen Straßennetz für den Windpark „eingearbeitet“, Kühlschränke, Kabelschrott etc. ragten aus dem Boden. Die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erfolgte von mir schriftlich per Fax, mit voller Absenderangabe. Sie wollen hier aber den Eindruck erwecken, ich sei ein Denunziant und hätte sie hinterrücks „angekleit“, das finde ich unanständig! Meine Anzeige wurde nach Einflussnahme des damaligen Oberkreisdirektors des Landkreises Wittmund und der Bezirksregierung Weser-Ems in eine „Schenkung“ umgewandelt, und damit war auch Ihr Hintern vor weiterer möglichen Strafverfolgung gerettet. Der Oberkreisdirektor ließ damals zum Vertrag in der Presse verlauten: „Gut gedacht, schlecht gemacht“. Gezahlt hat Tacke aber den vollen vereinbarten Betrag von 500.0033 DM doch nicht an die Gemeinde, auch das vereinbarte Info-Zentrum über den Windpark wurde nie gebaut. Bundespolitiker sind schon wegen wesentlich geringerer Skandale zurückgetreten, in Holtgast haben Lokalpolitiker Pattex am Hintern….
      Zu anderen möglichen Anzeigen gegen Sie im Rahmen Ihrer damaligen Tätigkeit in der Fischereigenossenschaft Neuharlingersiel – wo Sie tatsächlich Ihren Job verloren haben-kann ich nichts sagen, da ich davon zu wenig weiß.

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