Nachruf: Hans-Georg Funda verstorben

Hans-Georg Funda , 2002 – Foto (C): Manfred Knake

Elf Tage nach seinem 79. Geburtstag ist Hans-Georg Funda am 19. Oktober 2019 nach längerer Krankheit verstorben. Er hinterlässt seine Frau Jutta und eine Tochter. Hans-Georg-Funda wohnte in dem sehr alten Landhaus „Alte Küsterei“ im Hogeweg 1 in Holtgast. Das Grundstück, auf dem das Haus steht, gehörte zum Vorwerk des früheren Holtgaster Klosters Pansath. Hans-Georg Funda wurde in Ostpreußen in der Nähe von Königsberg geboren und wuchs kriegsbedingt in Duisburg auf. Hier lernte er den Beruf des Drogisten und Tierpräparators. Er arbeitet später zusammen mit seiner Ehefrau im Duisburger Zoo als Tierpfleger. Einige Jahre verbrachte er als Vogelwart auf der Insel Scharhörn. In den siebziger Jahren erwarb er das alte Haus in Holtgast. 1991 begann das Ehepaar Funda zusammen mit der Stadt Esens in Bensersiel das „Naturkundehaus“ einzurichten.

Im Naturkundehaus Bensersiel – Foto (C): Jutta Funda

Hier wurden Tiere des Wattenmeeres in Aquarien gehalten, Tierpräparate gezeigt, Führungen ins nahe Watt organisiert oder Bastelstunden für Kinder und Erwachsene veranstaltet. Im Kurpark legte Hans-Georg Funda einen botanischen Garten an. Ungezählte Touristen erhielten hier Informationen zum Wattenmeer und der heimischen Tierwelt. Bis 2011 wurde das „Naturkundehaus“ durch das Ehepaar Funda geleitet und dann an Nachfolger abgegeben. Ab 2015 wurde das Haus als „Wattenhuus“ und Nationalparkhaus durch den NABU in anderer Ausgestaltung und Zielsetzung übernommen. Als Autodidakt hatte er sich umfassende botanische Kenntnisse erworben. Auf seinem großen Holtgaster Grundstück zog und pflanzte er in verschiedenen Gewächshäusern alte Getreidesorten, alte Kartoffelsorten oder selten gewordene Pflanzen an. Er korrespondierte und tauschte Pflanzensamen mit verschiedenen botanischen Gärten des In- und Auslandes. Als einmal eine Gruppe ostfriesischer Fahrradfahrer an Fundas Grundstück Halt machte, rief einer der Teilnehmer in völliger Verkennung der Tatsachen in die Gruppe: „Guckt mal, der züchtet Unkraut!“ In Holtgast pflegten er und seine Ehefrau auch jahrelang verletzte Vögel wieder gesund. Hans-Georgs Fundas Spitznahme im Ort war daher „der Uhlendoktor“. Ein besondere Vogel war die zahme Krähe „Jakob“, von Funda großgezogen, die auf ihren Ausflügen in die Umgebung spitz bekommen hatte, dass sie an Supermärkten Passanten um Nahrung anbetteln konnte.

Dieser Beitrag wurde unter Nachbarschaft, Natur, Ortsgeschichte abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert