Taurus-Marschflugkörper für die Ukraine: aus Russland verbreitete Telefonkonferenz von Bundeswehroffizieren

Taurus-Marschflugkörper, Quelle:  axesofevil2000 – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1025524

Bearbeitet und ergänzt am 06. März 2024 mit dem abgehörten Gesprächsmitschnitt als Audio-Datei

Bis vorgestern hieß es in den Medien noch „angeblich“, von einer russischen „Propagandistin“ war die Rede. Nun ist es amtlich, nichts mit „Propaganda“ oder „angeblich“, nun kommt die üble Wahrheit ans Licht: Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte inzwischen, dass am 19. Februar ein Gespräch von vier ranghohen Bundeswehroffizieren ausgerechnet über das Internet (mit „Webex“ von Cisco-Systems, USA) abgehört (von wem?) und der Mitschnitt von Margarita Simonjan, Chefredakteurin des staatlich finanzierten Medienunternehmens „Rossija Sewodnja“ (zu deutsch: Russland heute) verbreitet wurde.

Die Offiziere diskutierten, wie man „Taurus“-Marschflugkörper zur Zerstörung russischer Infrastruktur wie die Brücke zur Krim einsetzen könne.

Das Internet-Gespräch der Stabsoffiziere sollte ein Briefing für den zögerlichen Bundeskanzler Scholz (SPD) vorbereiten. Gegenstand der Konferenzschaltung war auch, wie man ukrainisches Personal am Taurus-Marschflugkörper ausbilden könne und „Wir wissen ja auch, dass da [in der Ukraine] viele Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten rumlaufen“. (O-Ton von Generalleutnant und Inspekteur der Lufwaffe, Ingo Gerhartz). Und Oberstleutnant Fenske: „Aber da müssen halt dann so rudimentäre Sachen gemacht werden, nochmal ’ne kleine Überholung, das deutsche Hochheitsabzeichen runter und so.“ Ein weiteres Zitat von General Gerhartz: „… stell dir mal vor, das kommt an die Presse!“ Gerhartz Schlusssatz des Gespräches: „…mit mir contacten, weil’s mich dann natürlich interessiert, wie es gelaufen ist beim guten Boris [Pistorius].“

Pistorius bagatellisiert und gibt Russland die Schuld

Auch bemerkenswert : Von ARD und ZDF und den meisten Medien wird nur berichtet, dass es eine Sicherheitslücke gegeben habe Russland mitgehört hat. Das Abhören wird skandalisiert, nicht aber die Inhalte des Abgehörten. Der Schwarze Peter liegt nach Medienlesart wieder einmal bei Putin und Russland, nicht bei den Bundeswehroffizieren.

Der Vorfall wird erkennbar bagatellisiert, unter anderem von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD): Es handelt sich um einen hybriden Angriff zur Desinformation – es geht um Spaltung, es geht darum, unsere Geschlossenheit zu untergraben“, sagte der SPD-Politiker. „Wir dürfen Putin nicht auf den Leim gehen“, so auch von der Tagesschau am 03. März verbreitet: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/abhoerfall-bundeswehr-104.html

Das ist eine völlige Verdrehung der Tatsachen, der Mann redet sich um Kopf und Kragen in dieser Affäre, warum ist er noch im Amt?

(Im untenstehenden Kommentar ist zum Transskript des über Webex geführten Gesprächs verlinkt, der Gesprächs-Mitschnitt im Wortlaut ist hier abrufbar, Quelle: Weltwoche.ch, Schweiz, via Russia Today.)

Es zeichnet sich also ab, dass auch Deutschland bereits tiefer in den Ukraine-Krieg verwickelt ist, als ein großer Teil der Bevölkerung weiß. Ukrainische Soldaten werden bereits an schweren Waffen in Deutschland ausgebildet; damit ist unser Land eigentlich schon Kriegspartei – gegen Russland, 83 Jahre nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Russland!

Aber Demos „gegen rechts“-  warum nicht gegen die Kriegstreiber in Berlin?

Man fasst sich an den Kopf: Es wird weiter massenhaft „gegen rechts“ demonstriert, weil „Correctiv“ nach einem Stasi-ähnlichen Lauschangriff Halbwahres oder gar Lügen über ein angebliches „Geheimtreffen“ von konservativen Politikern und Privatleuten bei Potsdam verbreitet. Mit Hilfe der Medien wurde daraus dann ein irres Machtübernahme-Szenario wie 1933 gebastelt, garniert mit frei erfundenen „Deportations“-Fantasien, um der AfD vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland zu schaden. Und Bundesmichel hat diesen  durchsichtigen Propagandacoup für bare Münze genommen.

Die Gefahr für die Sicherheit Deutschlands und den Frieden wird ganz woanders ausgebrütet, das müsste die Menschen auf die Straßen treiben! Diese Ampel-Regierung mit ihren Kriegstreibern ist eine Zumutung, abgehoben und brandgefährlich. Neben der Rüstungslobbyistin Strack-Zimmermann (FDP) sowie Dr. Anton Hofreiter (Grüne) tummeln sich auch in der Oppositionspartei CDU die Bellizisten, wie der Oberst a.D. und Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, der „den Krieg nach Russland tragen“ will, in einem Krieg, der uns nichts angeht, der aber von den USA und Großbritannien mit französischer Unterstützung als Stellvertreterkrieg gegen Russland mitgeführt wird.

Die schnellzüngige Außenministerin Baerbock wähnte sich und die EU bereits im Krieg mit Russland: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander“ sagte sie im Januar 2023 beim Europarat. Das “Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) machte daraus einen „zentralen Schlüsselsatz für Kriegspropaganda“ Russlands. Wer also macht hier „Propanda“? Zur Erläuterung (Quelle: Wikipedia): Hinter dem RND steht die Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG. Deren größte Kommanditistin ist mit einem Anteil von 23,1 % die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft, das Medienbeteiligungsunternehmen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

Dazu fällt mit der Ausruf des bayerischen CSU-Politikers Hubert Aiwanger auf einer Demo gegen die Ampelregierung aus 2023 ein, wenn auch in einem anderen Zusammenhang: „Ihr in Berlin habt’s wohl den Arsch offen!“

Macron und Möller

Der französische Staatspräsident Jean-Michel Frédéric Macron dreht ebenfalls am Kriegsrad: Er schloss sogar den Einsatz von NATO- Bodentruppen gegen Russland nicht aus. Oder will er die französische Fremdenlegion, die über ca. 10.000 Sodaten verfügt, in der Ukraine verheizen? Dabei ist auch Frankreich längst mit Waffenhilfe in der Ukraine aktiv.

Und nicht vergessen: Die  fast immer (hier nicht) hübsch lächelnde Siemtje Möller (SPD) ist die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Verteidigung, 2017 in den Bundestag gewählt für den hiesigen Wahlkreis Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund; sie ist als Parteisoldat stets „auf Linie“.

Man darf gespannt sein, welche Konsequenzen diese Enthüllungen für einzelne Politiker oder Bundeswehrangehörige haben werden.

Nachtrag 04. März 2024: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lehnt bereits Konsequenzen für die beteiligten Bundeswehroffiziere ab; er fordert stattdessen „Besonnenheit“. Die Zeiten, wo Politiker andere hochrangige Entscheidungsträger nach Skandalen ihren Hut nehmen mussten, ist in Deutschland wohl vorbei.

https://www.nzz.ch/international/naiv-fahrlaessig-fuehrungslos-in-der-abhoeraffaere-steigt-der-druck-auf-bundeskanzler-olaf-scholz-und-der-verteidigungsminister-lehnt-personelle-konsequenzen-ab-ld.1820413

Zum Vergleich die Admiral-Schönbach-Affäre

Zum Vergleich: Erinnert sei an den ehemaligen Inspekteur der Bundesmarine, Admiral Kay-Achim Schönbach, der 2022 anlässlich einer Konferenz in Indien (kurz vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine nach dem Scheitern des Minsk-Abkommens) um Verständnis für Präsident Putin geworben hatte: „Was er wirklich will, ist Respekt auf Augenhöhe. Und – mein Gott – jemandem Respekt entgegenzubringen, kostet fast nichts, kostet nichts. Also würde man mich fragen: Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er fordert – und den er vermutlich auch verdient.“ Das ukrainische Außenministerium berief daraufhin wegen der „Unannehmbarkeit der Äußerungen“ die deutsche Botschafterin in der Ukraine ein. „Die Äußerungen entsprechen in Inhalt und Wortwahl in keiner Weise der Position des Bundesverteidigungsministeriums“, teilte ein Regierungssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Schönbach wurde anschließend in den Ruhestand versetzt.

Hier geht es zu den Quellen, Ost und West, eine kleine Auswahl:

* https://test.rtde.world/inland/198064-taurus-leak-verteidigungsministerium-bestaetigt-echtheit-des-mitschnitts/

* https://www.anti-spiegel.ru/2024/das-deutsche-verteidigungsministerium-aeussert-sich-nicht-zu-berichten-ueber-die-moegliche-authentizitaet-des-gespraechs-zwischen-deutschen-offizieren/

Und für die Tagesschau-Gucker 38 Minuten ist der gestern von russischen Propagandakanälen veröffentlichte Mitschnitt lang“, von wegen „Propaganda“, das kann die Tagesschau besser!:

 * https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-abhoerfall-100.html

* https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ukraine-krieg-abgehoertes-gespraech-der-bundeswehr-alarmiert-kanzler-scholz/100019894.html

* https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/abgehoertes-telefonat-bundeswehr-taurus-pistorius-scholz/ (auf der Startseite ganz unten auf „Ich unterstütze bereits“ klicken, dann geht es kostenlos weiter)

Und hier aktualisiert mit einem Text von Dr. Wolfgang Bittner, erschienen am 01. März 2024 bei „Global Bridge“: Deutschland vor dem drohenden Krieg – ein Trauerspiel

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4 Antworten zu Taurus-Marschflugkörper für die Ukraine: aus Russland verbreitete Telefonkonferenz von Bundeswehroffizieren

  1. Jürgen Lohs sagt:

    Chapeau! Bislang unübertroffen und tiefenfundiert, die Analyse von Dagmar Henn; möge sie die Implosionen verursachen in den Rührschüsseln der Lokal-, Landes- und Bundespolitik-Attrappen: https://test.rtde.world/meinung/198276-bundeswehr-leak-wer-hat-wirklich/

  2. Ich habe unter einem eigenen Beitrag zu diesem Thema, einem Brief an den Bundeskanzler, auf diesen Text von Manfred Knake hingewiesen: https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2024/03/05/herr-bundeskanzler-losen-sie-den-verteidigungsminister-ab/

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